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Weil er für einen guten Ausbildner in den Ausrüstungsschrank gehört - der Kappzaum!

Das Halfter ist eines der ersten Ausrüstungsgegenstände die das junge Pferd kennenlernt. Ohne Kontrolle können wir mit dem Pferd nicht arbeiten.
Warum dann im Zuge der Ausbildung zu immer härteren und schärferen Instrumenten gegriffen wird, wissen die meisten Reiter vermutlich nicht mal selbst.
Fakt ist, der Kappzaum ist ein sehr großartiges ALL-IN-ONE Tool - vorausgesetzt er wird richtig angewendet.
Unterscheidungen:
Grob wird zwischen schweren und leichten Kappzäumen unterscheiden. Wobei die schweren Kappzäume ein eingearbeitetes Eisen am Nasenteil vorweisen, welches eine sehr präzise Einwirkung - vor allem in der Longenarbeit - gewährt. Diese Zäume sind in der Tat schwerer als ihre leichten Alternativen, weshalb sie auch diesen Namen haben.
Ein kleiner Überblick über die Einteilung der Kappzäume in der oberen Grafik.
In Deutschland und Österreich sehr oft anzutreffen ist der WIENER KAPPZAUM und der DEUTSCHE KAPPZAUM. Beide Zäume sind mit Nasenteilen aus Metall ausgestattet, welche mit Scharnieren verbunden sind. Die Kappzäume müssen weich unterlegt sein, damit das Metall keine Schäden am Nasenrücken verursacht. Die Kappzäume sind nicht ganz so einfach in der Anpassung wie ein Cavecon, da die Metallflügel NICHT so flexibel sind.
In der Wirkung können diese schweren Kappzäume sehr präzise sein, wenn diese stramm angelegt werden. Ein strammer Sitz ist deshalb notwendig, damit das NASENTEIL GUT AM NASENRÜCKEN sitzt und nicht verrutscht. Das hat den NACHTEIL, dass durch den engen Nasenriemen der UNTERKIEFER des Pferdes NICHT MEHR LOCKER getragen werden kann.
Haupteinsatzgebiet dieser Kappzäume ist die LONGENARBEIT, da dadurch eine gute STELLUNG und BIEGUNG erarbeitet werden kann und auch stürmische oder ungehorsame Pferde besser kontrollierbar macht.

Die SERRETA wird nicht unbedingt als schwerer Kappzaum eingestuft, sondern ist im Gegensatz zu dem Wiener oder Deutschem Kappzaum LEICHTER, obwohl sie auch einen Metallbügel am Nasenstück aufweist. Serreta bedeutet auf deutsch "Säge". Das erklärt auch ihre Bauweise. Merkmal der Serreta sind die scharfen Metallzähne die am Metallbügel angebracht sind. Diese verursachen bei falschem Gebrauch offene Hautstellen und dadurch resultierende Narben. Sie kommt hauptsächlich in der spanischen Ausbildung zur Verwendung. In meinen Augen ist es ein Folterinstrument und gehört NICHT AUFS PFERD!

Das FRANZÖSISCHE CAVECON (oben in der Grafik abgebildet) ist in der Bauweise ähnlich der Serreta, jedoch hat diese Zäumung statt der Säge eine mit Leder ummantelte Kette am Nasenteil eingearbeitet. Diese passt sich den verschiedenen Pferdenasen sehr gut an. Aber auch ein Cavecon gehört in feine und geschulte Hände, denn auch ein Cavecon kann Verletzungen verursachen. Das Cavecon verwende ich sehr gerne zur gymnastischen Handarbeit.
Der Pluvinel Kappzaum oder der Lederkappzaum kommt ganz ohne starres Nasenteil aus. Bei diesen Zäumen sind die Ringe in das Nasenteil eingearbeitet. Diese Zäume sind sehr leicht anzupassen und passen auf viele verschiedenen Pferdeköpfe. Ob aus Leder, Biothane oder Nylon - diese Zäume gibt es mittlerweile in zahlreichen Material-Variationen, da sie zurecht immer beliebter unter Reitern werden. Diese Zäume eignen sich zum Longieren als aber auch zur Handarbeit und zum Reiten. Einziger Nachteil ist, dass sie nicht ganz so präzise in der Einwirkung sind wie oben genannte.
Fakten:
Der Wunsch zur Rückkehr der Zwanglosigkeit im Reitsport wird immer deutlicher. Hier kommt der Kappzaum wieder ins Spiel. Der Kappzaum ist vielseitig einsetzbar und bereichert nicht nur die Arbeit an der Longe, sondern auch die Boden-, und Handarbeit und die Arbeit unterm Sattel. RICHTIG angewendet ermöglicht er es, ein Pferd zu gymnastizieren und gezielt zu trainieren.

Der Kappzaum wirkt bei seitlicher Einwirkung über die Nase und der zugehörigen Verbindungsmuskulatur zum Genick auf die äußere Muskelkette des Pferdes ein. Nase, Genick und Rücken - alles hängt zusammen.
So kann indirekt über die Nackenmuskeln auf die Rückenmuskeln des Pferdes eingewirkt werden. Richtig angewendet kann man so die Längsbiegung des Pferdes verbessern - die innere Pferdehüfte kann weiter nach innen und vorne gebracht werden. Über die korrekte Längsbiegung schließlich erreicht man die für die Losgelassenheit wichtigen Muskelgruppen und fördert somit auch die Rückentätigkeit.
Die Arbeit ermöglicht es ebenfalls, die natürliche Schiefe des Pferdes zu korrigieren. Insgesamt kann das Longieren mit dem Kappzaum deshalb helfen, das Pferd in Losgelassenheit, Balance und Selbsthaltung zu fördern.
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Liebe Grüße
Janine
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